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T-REX, Marc Bolan   *   Hamburg, "Planten un Blomen" 17. Februar 1973

 

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T-Rex ( Marc Bolan )

             

        12538 a - 17.Februar 1973 Planten un Blomen, HH, Halle 7

W e i t e r e   B i l d e r   i m   A r c h i v

 

   Informationen  ( Stand: Oktober 2009 )

Anfang der 70er Jahre befindet sich England im T. Rex-Rausch und eine Welle der "Rextasy" wogt über die britischen Inseln hinweg. Zu verdanken ist dies dem Initiator Marc Feld, alias Marc Bolan, der schon 1962 im zarten Alter von 15 den Coverboy des Londoner "Town"-Magazins mimt, als junger Narziss, als Archetyp des "Mods".Bolan nimmt Mitte der 60er zwei Singles auf (darunter "The Wizard" auf Decca), die aber keiner haben will, nur Produzent Kit Lambert wird auf ihn aufmerksam. Ihm gelingt es schließlich, dass Bolans Combo John’s Children 1967 im Vorprogramm von The Who auf Tour gehen. Durch Bolans exaltiertes Frontmann-Gehabe und die wilden Bühneneffekte sehen die Who ihren Thron bedroht, den sie damals als Skandalrocker beanspruchen. Schon nach 4 Tagen werden John’s Children auf Initiative der Headliner aus dem Programm geworfen.Daraufhin schließt sich Bolan Steve Peregrine Took an und gründet Tyrannosaurus Rex, die jedoch als solche trotz guter Kritiken und reichlich Airplay durch John Peel nur beim Underground-Publikum besondere Beachtung finden. Das Duo bringt unter vollem Namen 3 LPs heraus, wobei "A Beard of Stars" immerhin auf Platz 21 chartet. Der poetisch begabte Bolan veröffentlicht einen Band mit dadaesk-halluzinogener Märchenpoesie unter dem Titel "The Warlock Of Love". 30 000 Stück davon gehen über die Ladentheke und das Buch schafft es sogar in die britischen Bestsellerlisten. 1969 trennt sich Bolan schließlich von Took, weil dieser ihm politisch zu sehr nach links abdrifted.Entscheidender Wendepunkt ist das Jahr 1970, als Bolan in Mickey Finn an den Bongos, Bill Legend an den Drums und Steve Currie am Bass die geeigneten Mitstreiter findet und für eine Neuauflage den Namen der Gruppe in T. Rex verkürzt. Mit der ersten Single "Ride A White Swan" entdeckt Bolan sein Faible für Gitarrenverzerrer und landet damit einen Hit an Platz zwei der Charts. Ein Gemisch aus psychedelischem Rock, surrealistischer Lyrik und androgyn-provokanten Bühnenoutfits bildet die Basis für die Bolan zugeschriebene Erfindung des Glam-Rock. Noch heute gilt deswegen seine Bühnenpräsenz in Lack & Leder, Plateauschuhen und Federboas als wegweisend für Bands aus dem Independent- und Heavy Metal-Bereich.Die Ein-Mann-Show T. Rex ist bald Titelthema Nr. eins in der Musikpresse. Anfang der 70er Jahre wird Marc Bolan vom "Melody Maker" zum "Propheten einer neuen Generation" erhoben und der "New Musical Express" kürt ihn zur "Elfe Presley". Das erste, mit voller Besetzung aufgenommene Album "Electric Warrior" mit den Hits "Hot Love" und "Get It On" gibt dem Recht, als es für sechs Wochen die britischen Charts dominiert. T.Rex verkaufen in eineinhalb Jahren 18 Millionen Platten.1972 nimmt EMI die T. Rex in sein Repertoire auf und ebnet den Weg für die oben beschriebene Welle der "Rextasy" auf den britischen Inseln. Die Platten "The Slider" und "Tanx" erreichen ebenfalls Platz eins in den Charts, nicht zuletzt wegen der Kult-Single "20th Century Boy", die später in den 90ern nochmals für eine Levis-Werbung herhalten muss. Allerdings ist diese auch die letzte Top 10 Single der T. Rex - der Zenit war zu diesem Zeitpunkt schon weit überschritten.Die Gazetten berichten über immer wildere Eskapaden des Superstars Marc Bolan. Jedoch wird das Publikum der Ausschlachtung seines Klischees langsam überdrüssig. Bolan, der seinen Stern schon erlöschen sieht, gibt zu: "Ich lebe in einer Schattenwelt von Drogen, Schnaps und schrägem Sex". Der Erfolg der Platten bleibt aus und Umbesetzungen in der Gruppe folgen. Eine Truppe von drei Backgroundsängern schließt sich ihnen an, darunter auch Bolans zukünftige Freundin Gloria Jones.1974 folgt ein Jahr der Trennung für Marc Bolan. Zuerst von seiner Frau und dann von seinem Produzenten Tony Visconti, der schon am Debut von Tyrannosaurus Rex mitgewirkt hat. 1975 erklärt er die T. Rex für aufgelöst, nachdem er einen Herzanfall erlitten hatte. Bis 1977 hält er sich dann zusammen mit Gloria Jones vorwiegend im Exil in den USA auf.Als Guru der New Romantic-Welle kehrt er im Frühjahr desselben Jahres nach England zurück und erreicht mit dem Album "Dandy In The Underworld" noch einmal Beachtung. Jedoch mit geringem kommerziellen Erfolg. Bolan ist auf der Suche nach neuen Herausforderungen und beginnt, wöchentlich einen Artikel im "Record Mirror" beizusteuern. Auch im Fernsehen bekommt er mit eigener Musikshow "Marc" noch eine Chance geboten und zieht sogar namhafte Gasstars wie David Bowie oder Generation X hinter die Flimmerkiste.Nach einer Party in London fahren er und Gloria Jones nach Hause. Seine Freundin verliert die Kontrolle über den Wagen und rammt einen Baum. Bolan ist sofort tot. Sein Einfluss als Erfinder des Glam-Rock ist damals nicht verstorben. Bis in die Gegenwart berufen sich andere Musiker wie Kiss, Blur, Pulp oder David Bowie - zumindest im optischen Erscheinungsbild – auf Marc Bolan und seine T. Rex.Eine traurige Nachricht erreicht die Welt Anfang 2003: Percussionist Mickey Finn stirbt am 11. Januar im Alter von 55 Jahren. Die genaue Todesursache ist nicht bekannt, Finn litt aber an Nierenproblemen.

T. Rex , 1970 in London gegründet, war die infantilisierte Zweitauflage der Flower Power-Märchen-Band Tyrannosaurus Rex, die sich 1968/69 mit surrealistischer Scherzlyrik und reizvollen Klangarabesken wie das Produkt einer geheimen Liaison von Kinks und Incredible String Band gerierte. Ihr Initiator war Marc Bolan (voc, g), bürgerlich: Mark Feld, am 30. September 1947 in East London geboren. Bolan geriet schon mit 15 Jahren ins Show Business. 1962 posierte er für das Londoner "Town"-Magazin als Repräsentant der "Mod Generation" schick gekleideter junger Männer. Nach einem halbjährigen Paris-Aufenthalt, bei dem er sich mit Informationen über Mystizismen und rätselreiche Kulte auflud, nahm er seine ersten beiden Singles auf, die jedoch wie magisch in den Regalen der Plattenhändler festsaßen. Vom Producer Kit Lambert ließ sich Bolan 1967 überreden, seine poetische Phantasie in der Gruppe John's Children nutzbar zu machen, die mit The Who auf Tournee gehen sollte. Elektronischer Schnickschnack und exaltierte Bühnenmanieren brachten Bolan und seine Leute dermaßen in den Mittelpunkt des Publikumsinteresses, daß die Band auf Wunsch der Who nach vier Tagen aus dem Tourneeprogramm genommen werden mußte. Nach seinem Abschied von John's Children tat sich Bolan 1968 mit Steve Peregrine Took (bongos) zum Duo Tyrannosaurus Rex zusammen. Die zwei kamen trotz gutbesprochener Alben und reichlicher Discjockey-Publicity, vor allem von T. Rex-Fan John Peel, nie über eine magere Underground-Reputation hinaus. Als Took 1969 gegen Bolans Willen politisch links ausscherte, trennte sich der einen Meter sechzig kleine Verbal-Magier von seinem radikalen Mitspieler. Seit 1970 machte Bolan mit Mickey Finn (bongos), Jahrgang 1947, Bill Legend (dr), Jahrgang 1946, und Steve Currie (bg), Jahrgang 1947, in der Formation T. Rex einen matten Zauber für die Massen, der einiges von der esoterischen Lyrik des Tyrannosaurus Rex aufwies, aber mehr vom Showklamauk à la John's Children konservierte. In Bolans Märchenwelt einer früh verdorbenen Kinderphantasie tummelten sich flüssige Priesterinnen, Zauberer, Druiden, elektrische Hexen. Giraffen hetzten durch das Haar weiser Männer, "versandete Bettler" trugen "Hände voller Himmel", während der Dichter im "Alligator-Regen" gestand, daß er "noch nie eine Autotür geküßt" habe. Diese Donovan nachgewisperte Traumpoesie reiht sich wie eine Halluzination aus flüchtig gelesenen Tolkien-Novellen und halb verstandenen Lovecraft-Stories auf Gitarrenriffs von Chuck Berry und Rick Nelson. Bolan klagte über seinen mystischen Kosmos wie ein arabischer Minarettsänger mit flattriger Stimme und heulendem Vibrato. Seine selbstgefälligen Bühnenmanieren degradierten die Mitspieler zu Statisten in einer Ein-Mann-Show der eitlen Selbstüberschätzung. Englands Teenager brachte ein solches Showgebaren in "Rextase". In eineinhalb Jahren verkaufte Bolan an seine Schulmädchen-Kundschaft 18 Millionen Platten; sein Gedichtband "The Warlock of Love" ging 30000mal weg. Selbst seriöse Musikzeitschriften glaubten, in ihm den "Propheten der neuen Generation" ("Melody Maker") zu sehen, die Tageszeitungen berichteten von Konzerten, bei denen die eine Hälfte des weiblichen Publikums in tiefer Ohnmacht lag, während sich die andere in Schreikrämpfen wand. "Born to Boogie", ein von Ringo Starr angekurbelter Film, dokumentierte 1972 den kurzlebigen Superstar-Triumph des "Elfchen Presley" ("New Musical Express"). Während Bolan zu jener Zeit Britanniens Publicity-Wellen regierte, blieb die übrige Welt verhältnismäßig teilnahmslos. Bolans Konsum-Surrealismus, seine clever vermarktete Nonsens-Lyrik, die stereotype Ausschlachtung pseudointellektueller Dada-Klischees und das harmlose Image einer Eisdielen-Bisexualität kamen nicht an bei Rock-Fans, die eher den schweren Hammer von Black Sabbath spüren wollten oder in der krassen Vulgarität Alice Coopers den totalen Schock-Trip suchten. Den anspruchsvolleren Rock-Hörern war Bolans musikalische Geltungssucht eher so "verdrießlich wie der Anblick eines Narziß, der stundenlang mit sich vor dem Spiegel kokettiert" ("Cream").

"Ich lebe in einer Schattenwelt von Drogen, Schnaps und schrägem Sex", bekannte das schmächtige Idol, als sein Stern zu flackern begann. 1974 trennte er sich von seiner Frau und seinem Produzenten, erlitt 1975 einen Herzanfall, erklärte T. Rex für aufgelöst und ging mit seiner neuen Freundin Gloria Jones einige Zeit in die USA. 1977 war er mit T. Rex wieder präsent - als Guru der neuen romantischen Welle, die damals über Englands Trend-Discotheken schwappte. Am 16. September 1977 starb er in London bei einem Verkehrsunfall. Einige Jahre nach seinem Tode etablierte sich ein Kult um den selbstzerstörerischen Musiker, der in Abständen zu Ausbrüchen von "Rexnaissance" mit Plattenveröffentlichungen, huldigenden Artikeln, TV-Dokumentationen und immer wieder zu Charts-Notierungen führte. So auch Anfang der neunziger Jahre, als 20th Century Boy für eine Jeans-Reklame herhalten mußte und endlich The Ultimate Collection der T. Rex-Songs vorgelegt wurde.

LPs Tyrannosaurus Rex auf Regal Zonophone:
My People Were Fair And Had Sky In Their Hair (1968)
Prophets, Seers And Sages The Angels Of The Ages (1968)
Unicorn (1969)
A Beard Of Stars (1970)
als T. Rex auf Fly:  T. Rex (1970)    Electric Warrior (1971)    Bolan Boogie (1972)
auf Ariola:  The Slider (1972)    Tanx (1973)    Zinc Alloy & The Hidden Riders Of Tomorrow (1974)
Futuristic Dragon (1976)    Dandy In The Underworld (1977)
auf Intercord:  In Concert (1981)
Zusammenstellungen (Auswahl)
auf Fly:   The Best Of T. Rex (1971)
auf Ariola:
20th Century Boy (1973, wiederveröffentlicht 1994 auf Total Records)
The Ultimate Collection (1991)    The Essential Collection (1995)
auf Edsel:   Great Hits 1972-1977:   The A-Sides (1995)   Great Hits 1972-1977:
The B-Sides (1995)   Messing With The Mystic (1995)
Solo-LPs Marc Bolan auf Track:  Hard On Love (1966)
auf Cube:   The Words And Music Of   (1978)
auf Cherry Red:  You Scare Me To Death (1981)
auf Ariola:  Zip Gun (1974)   Billy Super Duper (1982)
Marc Bolan mit John's Children auf Track:   Backtrack 1 (1970, mit anderen)   Backtrack 2 (1970, mit anderen)

      Layout by JR-Project  /  Text by laut.de

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